Tour 2

Weiter mit 44 PS

Deutschlands "Route 66"      2020

Die B3 von Süd nach Nord und mehr...

Die Windschutzscheibe von unserem Buggy beschlägt von innen!

Kein Wunder, denn seit einer halben Stunde hat uns die Regenfront eingeholt und lässt das Wolkenkondensat in immer stärkeren Schauern auf unser Verdeck herunter prasseln. Durch den Fahrtwind wird das Nass sogar zwischen Scheibe und Gummi hindurchgedrückt und landet tropfenweise auf unseren Jeans. Die kleinen Scheibenwischer geben alles, aber es reicht gerade dafür die Straße zu erkennen.
Ein trockenes "Ou" kommt aus meinem Mund, als der Vortrieb unserer 44 Pferde deutlich nachlässt und ich mit dem Restschwung die B3 nach rechts verlasse, um auf dem parallel verlaufenden Radweg zum Stehen zu kommen.

Was war passiert?

Bei strahlendem Sonnenschein

 aber nur 18°C starten wir am heutigen Pfingstsamstag etwas verspätet in Weil-Otterbach am Grenzübergang zur Schweiz, unseren diesjährigen Roadtrip entlang der Route 66 Deutschlands, wie die Bundesstraße B3 auch manchmal bezeichnet wird, denn sie verläuft in Nord-Süd Richtung fast durch die ganze Bundesrepublik.

Diese Tour ist in vielerlei Hinsicht konträr zu unserem letztjährigen Roadtrip nach Monaco, denn dieses Mal geht's von Süden nach Norden, statt der Côte d'Azur ist unser Ziel nun die Nordsee, die einzelnen Etappen sind genau geplant und die Hotels bereits seit Februar gebucht.

Nur die Corona Pandemie hatten wir bei der Planung nicht im Kalkül! 

Glücklicherweise wurden alle Restriktionen, die unsere Tour undurchführbar gemacht hätten, gerade rechtzeitig aufgehoben und mit der Maskenpflicht können wir leben. Unsere Schweizer Freunde können uns allerdings nicht begleiten, da die Grenze für touristische Zwecke geschlossen bleibt und auch unsere südbadischen Freunde haben abgesagt, da in Hamburg unser geplantes Hotel wie auch viele von Ihnen geplanten Attraktionen geschlossen sind.

So fahren nur wir mit unserem kleinen Roadster durch das uns wohlbekannte Südbaden gen Norden. "Hey, die haben die B3 gesperrt" ruft Antje erstaunt und meint damit die Sperrung zwischen Hügelheim und Heitersheim, was uns zu einer abenteurlichen Umfahrung durch die Weinberge des Markgräflerlandes verleitet, die uns dafür aber mit traumhaften Ausblicken in die Rheinebene entschädigt. 

 

Bad Krozingen wird nicht wie ausgeschildert umfahren, sondern auf der originalen, ehemaligen B3 durchquert, wie wir es auch an anderen Stellen vorhaben, an denen deutlich die "neue" B3 als Umgehungsstraße zu erkennen ist. Ab Schallstadt-Wolfenweiler beispielsweise folgen wir nicht der 4-spurig ausgebauten Straße sondern der Baseler Straße über St. Georgen, dann im Zick-Zack durch Freiburg um bei Zähringen bis fast Emmendingen dann doch 4-spurig zu fahren.

Hinter Emmendingen hat sich die Trassenführung der B3 kaum verändert und ist gut ausgeschildert. 

Nach dem historischen Kenzingen entschließen wir uns für eine kurze Pause in den malerischen Weinbergen bei Oberschopfheim und nein, der Name hat nichts mit meiner Heimatstadt zu tun…
Der Kaffee schmeckt vorzüglich aus unser neu erworbenen, mobilen Espresso Maschine und auch die englischen Shortbread Kekse mit Ingwer hat Antje, wie immer toll ausgesucht.

Zurück auf der B3 begleitet uns das schon fast unverschämt gute Wetter.  Weiter ziehen uns die 44 Pferde vorbei an Mahlberg, der Hornisgrinde, dem mit 1165 m höchste Berg des Nordschwarzwaldes. Baden-Baden wird passiert um dann durch Rastatt hindurch zu unserem Tagesziel, das Hotel „der blaue Reiter“ in Karlsruhe Durlach zu gelangen.

Buggy kann sich in der Tiefgarage erholen und wir tun es ebenfalls, allerdings bei tief stehender Sonne im Hotelgarten, mit einem leckeren "Porto Tonic" und Flammenkuchen.

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Das gute Wetter bleibt uns treu und so holen wir am 2. Tourtag nach einem ausgiebigen Frühstück Buggy aus der Tiefgarage, um ihn mit unseren 3 alten Koffern zu beladen. 

Zwei Koffer des letzten Jahres wurden allerdings durch schöne schweinslederne Koffer ersetzt, die wir durch Antjes Schwester organisiert bekamen. Nur der Kleinste, ein Lederkoffer von Antjes Eltern aus den 1960ern, ist noch der gleiche wie letztes Jahr.

So gerüstet geht's zurück auf die B3, wo wir dann schon bald in Untergrombach eintreffen, ein kleiner Ort, kurz vor Bruchsal, in dem die Väter des Route B3 Logos wohnen, das wir für unsere Tour benutzen dürfen. 

Zwischen Walldorf und Wiesloch belegen SAP und die Heidelberger Druckmaschinen zusammen ein grösseres Areal als der bebaute Teil von Walldorf. 

Heidelberg empfängt uns mit der Skulptur des S-Printing Horse vor der Print Media Academy. Es ist mit 13 Metern Höhe und 90 Tonnen Gewicht eine der größten Pferdeskulpturen der Welt, entworfen vom Bildhauer Jürgen Goert und wurde mit 6 Schwertransporten hierher gebracht.. 

Die Neckarbrücke gibt uns einen tollen Blick auf das vor fast 1000 Jahren gegründete Schloß frei, nur das Geländer erlaubt aus unserem niedrigen Roadster keine besonders guten Bilder und die fehlende Sonne tut ihr Übriges.
"Wir haben uns gewaltig verfahren" meint Antje und grinst verschmitzt zu mir herüber als wir Heidelberg hinter uns gelassen haben und das Ortsschild von Großsachsen an uns vorüberzieht.

Bei Laudenbach entschließen wir uns für eine kurze Espresso Pause in den Bergen und das Wiederfinden der B3 ist dank Google Maps auch ein Kinderspiel.

Bensheim überrascht uns mit kreativer Eier-Werbung und bei Darmstadt werde ich schon beim Tanken sehr direkt auf die geltende Maskenpflicht hingewiesen.

Frankfurt lässt, fast schon im Gegenlicht, seine Skyline erstrahlen, als wir die Mainbrücke queren und kurz danach haben wir einen wunderschönen, buggyfarbenen Oldie mit V8-Motor neben uns an der Ampel, welche leider diesmal viel zu früh für uns, auf grün schaltet. Ampeln haben's schon schwer....

Nördlich von Frankfurt erreichen wir Bad Vilbel, dessen Kreisverkehr uns unmissverständlich zu verstehen gibt, wo wir uns befinden. 
Die Quellenstadt mit ihren rund 34.000 Einwohnern ist vor Allem durch das Mineralwasser, das im Handel zu haben ist, bei uns bekannt und jetzt wissen wir auch wo die zugehörige Quelle zu finden ist.
Weiter nach Norden, immer entlang der B3, kurz hinter Friedberg sind wir wenig später Bad Nauheim. 
Hier hat Elvis Presley "The King of Rock'n Roll" zwei Jahre während seiner Militärzeit gelebt. 
Das Hotel, in dem er rund 5 Monate gewohnt hat und das wir gerne als Übernachtungsmöglichkeit genutzt hätten, war leider ausgebucht. 

Als Alternative wurde uns das "Herrenhaus von Löw", das übrigens nichts mit unserem aktuellen Fußball Bundestrainer zu tun hat, in Steinfurth empfohlen, was sich als ein absoluter Glücksgriff herausstellen sollte.
Der Verwalter, der kurz nach uns ankommt, ein in Frankfurt aufgewachsener Ungar, zeigt uns sofort unser geräumiges Zimmer. 
Wir sind die einzigen Gäste!
 Schon auf der knarrenden Holztreppe, die wir mit unseren alten Koffern hochsteigen, schauen Antje und ich uns an und wir wissen: Dies ist "unser" Hotel.

Das Herrenhaus, das vor vielen Jahren zum Hotel umgebaut wurde und einen tollen Gewölbekeller für's Restaurant und einen "Geheimgang" unter dem Vorplatz hindurch aufweist, hat eine Seele und Charakter. Da das Restaurant noch geschlossen ist, bekommen wir vom Verwalter "And&Vin", ein gutes italienisches Restaurant in Bad Nauheim empfohlen. Mit Blick auf unseren geparkten Buggy, der an diesem Abend öfters zum Fotomodell avanciert, schmeckt uns das Essen besonders gut und zur Verdauung spazieren wir durch den angrenzenden Park zur Saline. Buggy findet problemlos den Weg zurück zum Hotel und bis spät in die laue Nacht sitzen wir gemütlich und überglücklich draußen mit dem Verwalter bei Champagner und Wein, wie bei Freunden.

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Das Frühstück, mit dem unser 3. Tourtag beginnt, ist großartig. 

Silberbesteck und Geschirr von Villeroy & Boch in einem Hotel, ist nicht nur unglaublich, es zeigt auch den Sinn fürs Detail, und die Empathie, die die Besitzer für ihr Haus haben.
Buggy wird vom Verdeck befreit und mit unseren schönen Koffern beladen. Der Abschied von unserem Traumhotel mit der tollen Rosen-Rabatte fällt uns schwer, auch wenn wir uns auf die neuen Eindrücke des heutigen Tages freuen.

Die L3134 führt uns zurück zur B3, wo uns wieder wolkenloser Himmel erwartet.
Ein kurzer Abstecher nach Butzbach mit seiner gut erhaltenen Stadtmauer und Innenstadt muss sein, denn die B3 hätte uns um die historische Altstadt herumgeführt.
Südlich Giessen wird es schwer der B3 zu folgen, denn weder Google Maps noch die Verkehrsschilder zeigen den weiteren Verlauf. Wir entscheiden uns für die L3475 und die Marburger Strasse und treffen dann südöstlich von Lollar wieder auf die lange vermissten Hinweise und schließlich auch auf unsere Strasse.
Die Burgruine Staufenberg grüßt zu uns herüber, als wir sie und den gleichnamigen Ort auf dem Weg zur Universitätsstadt Marburg passieren.
 

Unsere Espresso Pause gönnen wir uns etwas abseits der B3, querab 
Weimar a. d. Lahn. Während wir versuchen unsere "Route 66" wieder zu finden, erregt ein Storchennest unsere Aufmerksamkeit, da es nicht nur bewohnt ist, sondern auch den gut herangewachsenen Nachwuchs beherbergt.
Während Buggy sich ganz den leicht geschwungenen Kurven hingibt, 
ruft Antje plötzlich entsetzt: "Da vorne stürzt ein Heli ab!" und auch ich bin erschrocken. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich der "abstürzende" Drehflügler aber als eine aufgeständerte Bo-105, die uns auf den Heeresflieger Stützpunkt Fritzlar hinweist.
Viele bunt bemalte VW Käfer Attrappen begrüßen uns überraschend auf einem Kreisverkehr bei Baunatal und es scheint als ob Buggy seine Halbbrüder erkennt und ihnen bei der Vorbeifahrt zuzwinkert.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis Kassel, unserem heutigen Tagesziel, das uns mit dem Museum Fridericianum empfängt. Das Gebäude wurde bereits 1779 als eines der ersten europäischen Museen fertiggestellt und ist alle 5 Jahre Mittelpunkt der Dokumenta Messe. 

Uns zieht es allerdings zu einem 1298 als Karmeliterkloster erbauten Gebäude, das unglaublich gekonnt und mit großem Aufwand umgebaut wurde, ohne den historischen Charme zu zerstören. Gemeint ist das 4 Sterne Hotel "Renthof". Wir bekommen ein tolles Zimmer dessen Kopfseite direkt und gut erkennbar an die Bruchsteinmauer der Brüderkirche grenzt und Buggy bekommt seine wohlverdiente Garage. 
Da es erst gegen 17.00 Uhr ist, genehmigen wir uns im offenen Hof einen Begrüßungsschluck um dann das Hotel zu erkunden. Wo es möglich war, wurden die alten Holzdielen- oder Parkettböden und sogar das teilweise schiefe Holz Treppenhaus erhalten. Wir sind begeistert von der Atmosphäre. Zur Verdauung nach dem leckeren Abendessen spazieren wir entlang der Fulda Richtung Schloss und wundern uns über die vielen Poser, die mit nicht gerade europäischer Musik, ihre tiefen gelegten, hochpreisigen Neuwagen zur Schau stellen. Glücklich und müde schlafen wir bald in unserem tollen Zimmer ein.

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"Gehört Ihnen der Buggy in der Garage?" fragt uns der Hausmeister, als wir am
Morgen des 4. Tourtages an der Rezeption vorbei zum Frühstück laufen wollen.

"Er verliert reichlich Benzin und ich habe schon Pappe untergelegt". Ich gehe natürlich sofort schauen und stelle fest, dass sich die Hardyscheibe der Lenkung durch den darüber liegenden Tank geschliffen hat und somit die Hälfte des Tanks, der noch bei der Ankunft in Kassel gefüllt wurde, sich tropfenweise entleert. So dürfen wir in Zukunft nur noch vor einer längeren Fahrstrecke volltanken.
Heute erwartet uns allerdings die kürzeste Etappe unserer Tour, denn wir wollen der B3 nur bis Einbeck folgen.
Auf den rund 90 Kilometern genießen wir die z.T. kurvenreiche Strecke mit blauem Himmel und Buggy dankt es uns mit einer problemlosen Fahrt.
 

Einbeck, die ehemalige Hansestadt mit rund 30.000 Einwohnern, hat eine lange Brautradition. Wir sind allerdings aus einem anderen Grund hier. 
Der PS-Speicher! 
Ein Muss für jeden Oldtimer und Technik Fan.
Das zugehörige Hotel Freigeist ist zwar ein Neubau, aber stilistisch toll auf das Motto "Verkehr" zugeschnitten und wir sind von den vielen Details begeistert. Schnell wird das Zimmer bezogen und Buggy darf ganz exklusiv in die einzige Einzelgarage.

Die kurze Distanz zur Innenstadt mit ihren rund 150 mittelalterlichen Fachwerkhäusern ist schnell überbrückt, sodass uns viel Zeit bleibt, die z.T. windschiefen Gebäude, Türen und Tore zu bewundern. Und da fällt uns auch der alte Kaugummi Automat an einer Hauswand auf. Er ist tatsächlich noch bestückt und funktionsfähig! Statt Kaugummi gibt's aber Eis und ich hole mir ein Antihistamin in der Apotheke, da mich ein Anflug von Heuschnupfen plagt.

Währenddessen ist der MG Midget mit unserem Freund Martin und seiner Frau Imke aus Hamburg zu uns unterwegs, aber er kommt wohl nicht rechtzeitig an, um mit uns den PS-Speicher zu besuchen.
Das Museum ist ein Traum. Zuerst fährt uns ein sehr langsamer Aufzug in den 5. Stock, wobei man über die Aufteilung des Museums unterrichtet wird und wir beginnen bei den Anfängen des Zweirades. 
Beim Versuch 1 PS zu erzeugen, werden wir, obwohl wir in dieser Etage alleine sind, von der Aufsicht sehr harsch auf die Maskenpflicht hingewiesen.

Das erste Motorrad muss ein richtiges Abenteuer gewesen sein, denn allein das Anlassen hat mindestens 15 min gedauert. Je weiter wir nach unten kommen, desto moderner werden die Exponate.

In der Etage von 1950-1970 halten wir uns besonders lange auf und entdecken auch einen von Buggys Brüdern oder ist es doch eine Schwester? In der Opel Sonderausstellung funkelt uns ein sehr seltenes Rekord Cabrio entgegen, dass hier top restauriert steht, uns aber auf der weiteren Tour leider nicht begleiten kann...

Martin hat uns eine Nachricht geschickt, dass er angekommen ist und so verabreden wir uns auf 19.00 Uhr im Restaurant "Genuss-Werkstatt" zum Abendessen. 
Die Freude ist groß, als wir uns nun endlich treffen und natürlich gibt es viel zu erzählen. Nur Imke musste mit dem Zug nachkommen, der um 23.00 Uhr in Einbeck einläuft. Als Martin sie abholt, haben Antje und ich uns schon müde in unser Gemach zurückgezogen.

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Die Begrüßung von Imke beim Frühstück zu unserem 5. Tourtag ist sehr herzlich und wieder gibt es viel zu erzählen.

Nun starten wir mit 2 Oldies nach Celle! Dank Corona sind die Straßen fast leer und so können wir ein paar tolle Aufnahmen bei Parallelfahrten machen.

Elze wird auf der vermutlich "alten" B3 durchquert und als wir unsere Bundesstraße zum Umrunden von Schloß Marienburg verlassen, treffen uns ein paar Regentropfen, die uns als echte Roadster Fahrer aber nicht beeindrucken. 

Ein Holzlaster ist mit unseren 2 kleinen Oldies kaum zu überholen und so bleibt die Aussicht nach vorne eher marginal.

Östlich Hannover trauen wir unseren Augen kaum. Wir fahren auf der B3 und gleichzeitig auf der A37! Wir haben wohl die originale B3 nicht gefunden. 
Bis kurz vor Celle bleibt sie 4- bzw. 3-spurig, als wir dann, recht kompliziert eine Baustelle umfahrend, nach Celle, dem Tor zur Lüneburger Heide, abbiegen. 

Bei strahlendem Sonnenschein empfängt uns das Hotel "Fürstenhof" dem Namen entsprechend. Selbst für unsere Roadster ist bestens gesorgt und ein roter Teppich führt uns zur Rezeption. Wir machen uns kurz frisch und schon geht's zu Fuß Richtung Stadt. 

Der weitläufige, gut gepflegte Schlosspark lädt uns zum Spazieren und Bäume bestimmen ein. Eine chinesische Schwarznuss hat es uns besonders angetan.

"Sind das Biber?" ruft Imke plötzlich, als wir uns dem langgestreckten See nähern. Die Biber outen sich als recht zutrauliche Bisamratten, die mit ihrem Nachwuchs überall schwimmen und grasen. 
Im Schlosshof gönnen wir uns Kaffee und Kuchen auf desinfizierbarem Gestühl. Gut gestärkt freuen wir uns auf die berühmte Altstadt und sind von der Fülle der unterschiedlichen, fantastisch renovierten Fachwerkhäuser überwältigt.
Das für 17 Uhr angekündigte Glockenspiel mit Figurenlauf wollen wir mit dem besten Platz im angrenzenden Straßencafé und einem Aperölchen genießen. Doch so viel wir auch trinken, es bleibt still. Eine Corona-Maßnahme?

Beschwingt geht es zurück zum Hotel, wo wir in der angrenzenden Taverna "Palio" einen Tisch reserviert haben. Ein Szene-Restaurant, das mehr verspricht als es hält. Trotzdem gehen wir gesättigt und voller Vorfreude auf den letzten geplanten Tourenabschnitt der B3 zu Bett.

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Es ist Donnerstag, 4.6.2020, 9:00 Uhr

und wir sitzen gemütlich bei einem fürstlichen Frühstück, als der Wetterbericht uns mit steigender Regenwahrscheinlichkeit zum schnellen Aufbruch drängt. Wir befestigen das Verdeck und nach einem notwendigen Tankstopp rollen wir bei nun einsetzendem Regen auf der B3 gen Hamburg. Scheinwerfer und Scheibenwischer ziehen wohl zu viel Strom, so dass die Hauptsicherung überfordert ist und uns zu einem kurzen Stopp am Ortsrand von Celle zwingt. Den Knopf der Sicherung gedrückt und schon geht's weiter, dieses Mal ohne Licht.

11:21 Uhr, Antje filmt und wir machen unsere Späßchen, als plötzlich die gesamte Elektrik den Dienst quittiert. 
Nach gefühlt 100 vergeblichen Versuchen bei nunmehr strömendem Regen den Buggy wieder zu beleben, entscheiden wir uns für einen Abbruch der Tour und senden ein SOS an den ADAC. Als der gelbe Engel nach kurzer Zeit eintrifft verabschieden wir Martin und Imke, die mit uns tapfer ausgeharrt haben.

Drei Stunden später sitzen wir in Hannover in einem Golf 7 und beschließen, die B3 bis Hamburg zu Ende zu fahren. 
Erste Nervennahrung auf dem Weg ist ein lecker Fischbrötchen. Martin und Imke holen uns am Abend vom Motel One am Airport ab und wir schlemmen im "Doris Diner" bis zum Umfallen.

Toll, so gute Freunde zu haben! 

 

10 Tage später ist Buggy wieder sicher zu Hause!

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B3 - zweiter Versuch

Buggy, repariert und abgedichtet, ist wie wir bereit und voller Tatendrang, die B3 zu vollenden.

Wir starten am 8. 8. 2020 mit Verdeck aber ohne Türen und mit unseren schönen alten Koffern bei 35°C und wollen heute bis Celle kommen. 
Also auf die A5 / A7 und Gas geben. Buggy schafft die Strecke problemlos mit zwei Tankstopps und 7 Stunden später erreichen wir das Intercity-Hotel Celle, denn der Fürstenhof hat leider unerschwingliche Sommerpreise. 
Aber den kennen wir ja schon...

Wir beziehen unser Zimmer und bringen Buggy in sein Nachtquartier im benachbarten Parkhaus. Hungrig machen wir uns auf die Suche nach einem netten Restaurant, was sich in den Ferien und ohne Reservierung als schwierig erweist. Bei fast 30°C drängen alle ins Freie.

Das empfohlene "San Marino" hat nur noch Plätze im Innenraum, aber der ist gemütlich, relativ kühl und der Service ist Spitze. Nach rund 700 km schmecken uns die kühlen Drinks und das Essen vorzüglich.

So sollte ein Urlaub beginnen!

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Das Hotel bietet kein Frühstück, 

also suchen wir am Sonntag, unserem zweiten, neuen Tourtag in der Innenstadt nach einem passenden Café. 
Auf dem Marktplatz werden wir fündig und Buggy kann uns sogar beim Essen zuschauen.

Gut gestärkt nehmen wir Fahrt auf der B3 auf und passieren bei schönstem Wetter kurz vor Offen die Stelle, an der wir vor 8 Wochen liegengeblieben waren. Und wie flitzt heute unser Buggy!

Kurze Zeit fahren wir hinter einem schwarzen Käfer-Cabrio her, aber Buggy wird es bald zu langsam und so überholen wir mit einem fröhlichen Winken seinen Verwandten.

Das Ende der B3, das an einem sehr illustren Etablissement liegt, ist bald erreicht und wir biegen rechts ab, um der B3N ins Alte Land zu folgen. 

Bei Finkenwerder geht's links ab und wir folgen einer schmalen Kopfsteinpflaster Straße, die uns direkt am Deich entlang Richtung Wischhafen führt. Unterwegs bekommen wir beim Anblick der vielen Obststände Appetit und gönnen uns eine Schale leckerer Kirschen, die wir dann mit Espresso und Keksen auf dem Deich mit weitem Blick über die Elbe genießen.

Bei Wischhafen setzen wir nach kurzer Wartezeit mit der Fähre nach Glückstadt über, ein lang gehegter Wunsch von mir. An Bord heißt es sofort "Masken auf!". 

In Glückstadt folgen wir der B431 zurück Richtung Hamburg, denn wir wollen Martin an der "Oldtimer-Tankstelle Brandshof" treffen. 
Wir erreichen das Ziel gegen 16 Uhr und freuen uns nicht die Einzigen zu sein. Buggy reiht sich in die Vielfalt der anderen Oldtimern ein und genießt die Aufmerksamkeit der anderen Besucher. 
Als Martin mit seinem MG Midget eintrifft ist das Hallo groß und ebenso unser Durst und Appetit. Bei Fruchtschorle und deftiger Currywurst, Antjes Erste, ist gut Schnacken und wir genießen die Stimmung.

Gegen Abend verabschieden wir uns von Martin und auch von Jann, dem Mitbesitzer der Tankstelle. Ab jetzt beginnt der zweite Teil der Tour, post B3 sozusagen. Es geht zunächst nach Ahrensburg, die Stadt, in der meine Mutter nach dem Krieg ihre Ausbildung machen konnte.

Schnell gegoogelt ergibt sich nur ein Problem: 
Schloss- oder Parkhotel?

Wir sind bescheiden und wählen das Letztere. Ein riesiges Zimmer erwartet uns, satt sind wir auch noch, es fehlen nur noch die leckeren Drinks zum Abschluss des Tages. 
Also starten wir eine kurze Tour durch das Städtchen und finden ein kroatisches Restaurant, wo weder Gäste noch Personal Maske tragen müssen. 
Buggy bekommt nach der Rückkehr sein Verdeck und darf direkt neben dem Eingang übernachten und wir genießen die Annehmlichkeiten unseres großzügigen Zimmers mit Gästetoilette...

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Tag 3 empfängt uns wieder mit strahlendem Sonnenschein.

Das Frühstück wird uns als einzigen Gästen mit allen Corona-Regeln serviert. Let's hit the road!
Über teilweise schmale, romantische Straßen kommen wir nach Lübeck, oder doch nicht? Wir sind etwas verwirrt, denn die Hansestadt ist trotz Ortsende Schild noch 9 km entfernt.

Dass wir wirklich in Lübeck sind erkennen wir, als wir das Holsten Tor westlich auf der Willy-Brand-Allee passieren. 
Die Altstadt-Insel wird nördlich umrundet und plötzlich finden wir uns mitten in Alt-Lübeck auf mittelalterlichem Kopfsteinpflaster wieder. Buggy rüttelt und schüttelt sich, das ist nicht sein bevorzugtes Terrain. 
Also verlassen wir über die Burgtorbrücke die Stadt in Richtung Travemünde, nicht ohne einen Blick auf das spätgotische Burgtor nebst Stadtmauer aus Backstein zu werfen. 

Völlig überrascht werden wir auf der B75 plötzlich an einer Maut-Station gestoppt und müssen einen Obulus von € 1,90 entrichten, um den Herrentunnel unter der Trave hindurch passieren zu dürfen. Die Kassiererin ist leider völlig humorlos.

Kurz darauf erreichen wir das Hafengebiet mit der Anlegestelle der Priwall-Fähre, ein Ort, an dem vor 30 Jahren die Bundesrepublik endete. Heute fahren wir völlig entspannt, aber mit Maske!, in 5 min von West nach Ost, wo uns Mecklenburg-Vorpommern empfängt. Die Sonne scheint hier genauso hell und wir nehmen Fahrt auf Richtung Strand. Die Ostsee ist zum Greifen nah, wir können sie schon riechen, aber wir kommen nicht mit Buggy ans Ufer. Mittlerweile zeigt der Tacho 80.000 km an, was 28.000 km nach Restauration entspricht. 
Wir folgen den Schildern STRAND, aber die Straße endet an einem Parkplatz - in Sichtweite die Ostsee. Nein, nicht ohne unseren Buggy!

Die Suche führt uns nach einem "Geheimtipp" einer einheimischen Omi zum Schlossgut Großschwansee, sehr idyllisch gelegen, aber wieder kein erreichbarer Strand!  Wir folgen der Küstenstraße, kommen zu dem von Touristen überlaufenen Badeort Boltenhagen und ergreifen schnellstmöglich die Flucht. Die Kontrollleuchte des Wasserkochers springt auf Grün, unser Zeichen für einen Espresso-Stopp. Idyllisch unter einer alten Eiche genießen wir die Ruhe und den Ausblick auf die nahe Ostsee.

Kurz vor Wismar reiße ich das Lenkrad nach links und mache eine Vollbremsung - direkt auf dem Strand! 
Endlich kann unser Beach-Buggy artgerecht ausgeführt werden!

Über herrliche Alleen kommen wir nach Wismar und genießen die Altstadt aus der Roadster-Perspektive. Auf der Weiterfahrt nach Schwerin zeigt sich der Himmel schon sehr gewitterschwanger. Die Hitze in der Landeshauptstadt ist kaum zu ertragen und unsere Hotelsuche scheitert.

So fahren wir zurück am Schweriner See und finden das letzte freie Zimmer im Biker-Hotel "Zum Rethberg". Den Biergarten können wir nur kurz genießen, denn die Gewitterzelle hat uns erreicht.

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Den gewitterreichen, regnerischen Abend haben alle gut überstanden, wir im Zimmer und unser Buggy sicher und trocken im Motorradunterstand.

Nach dem Frühstück zum 4. Tourtag queren wir auf der B104 den Schweriner See Richtung Potsdam. Vor uns endlose Alleen mit den typischen Verkehrszeichen, ab und zu kleine Dörfer mit ebenso kleinen Kirchen.

Als die Kupplung beginnt zu rupfen machen wir einen kurzen Stopp um sie nachzustellen, Buggy sei Dank ist die Flügelmutter gut zu erreichen, aber erst mehrere Unterlegscheiben führen zum Erfolg. 

Plötzlich fängt Antje an zu lachen, "Wir sind in Kyritz an der Knatter!" und auch ich muss grinsen. 
Für unseren nächsten Espresso-Stopp nehmen wir den guten alten gefüllten Ost-Bienenstich beim Bäcker mit. Um der Hitze zu entkommen suchen wir uns einen schattigen Platz im Wald und genießen unsere Leckereien. Alle Taschen werden wieder mit dem Korellschen Knoten verstaut und gesichert. 

Bei 35°C im Schatten erreichen wir Potsdam und werden gleich vom Schlosspark Sanssouci und dem ersten Triumphbogen empfangen. Wir würden uns gern den Sehenswürdigkeiten hingeben, aber die Hitze gibt uns, wie auch schon in Schwerin, den Rest. Bloß nicht stehenbleiben, denn nur der Fahrtwind kühlt ein wenig! Also nehmen wir nur erste Eindrücke der brandenburgischen Landeshauptstadt mit.
Die umliegenden Seen locken uns zur Quartier-suche und so fahren wir Richtung Süden nach Caputh am Schwielowsee. Wir sind leider nicht allein unterwegs, eine Armada von Radlern bewegt sich über die Straßen und ist fast nicht zu überholen. Und dann haben sie auch noch alle Hotels belegt! Es ist kein einziges passables Zimmer zu finden. 
"Sind wir schon bereit dafür?" fragt Antje grinsend und deutet auf das Schild der Seniorenresidenz. Ein klares NEIN lässt uns den Buggy weiter Richtung Süden beschleunigen.

Der nächste Tankstopp ist in Trebbin und Google Maps bietet uns an, im Parkhotel nach einer Übernachtung zu fragen. Wir haben Glück, auch hier ist gerade noch ein Zimmer frei und wir können uns endlich den Staub und Schweiß des langen Tages abspülen. 
Das kühle Bier und die servierten Burger des Hotelrestaurants schmecken vorzüglich im Biergarten unter alten Bäumen. 
Keine Maskenpflicht, aber die Tiefgarage wegen Corona gesperrt - wer kann das Verstehen? Buggy steht trotzdem sicher mit Verdeck im Hof und wird von der Beregnungsanlage des angrenzenden Gartens erfrischt und uns verschafft ein Ventilator im Zimmer einen guten Schlaf. 

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Trotz der schlechten Wetterprognose für morgen erwarten uns heute am 
5. Tourtag wieder Hitze und strahlender Sonnenschein, doch das 
Gewitterrisiko steigt.

Vor uns liegt die wohl längste Tagesstrecke mit rund 320 km, die wir auf der B101 beginnen. Unendliche Weiten von Feldern und Alleen wirken bald ermüdend und beständiger Seitenwind lässt mich die Hand nicht von der Mütze nehmen. 

Herzberg mit seiner Altstadt verspricht eine interessante Abwechslung, also machen wir einen Abstecher dahin und Antje hat endlich wieder Fotomotive!

"Oh Schätzchen, wir sind in Oschätzchen!" ruft Antje und macht einen Schnappschuss vom Ortsschild. Die folgenden Straßenabschnitte sehen auch sehr kurios aus, wie auf einem Flickenteppich reiht sich eine Reparaturstelle an die andere, aber selbst Buggy mit seinem kurzen Radstand spürt keine Erschütterung. Da waren wohl Profis am Werk.
20 km weiter kann ich fast das Lenkrad loslassen, denn die tiefen Spurrinnen lassen Buggy wie auf Schienen fahren.

Vorbei an Riesa geht es bald ins Erzgebirge. Gegen 13 Uhr erreichen wir die Bergwerksstadt Freiberg und machen Rast am Markplatz. Wir finden einen Tisch beim Griechen mit Blick auf unseren Buggy und lassen uns von der hausgemachten Limonade und einem Snack erfrischen.
Der Boxenstopp auf der Herrentoilette hält mich durch interessante handgemalte Kacheln länger auf als geplant. 

Der Himmel hat sich zwischenzeitlich bedrohlich verdunkelt und erstes Donnergrollen lässt uns schnell starten. Wir durchqueren die Altstadt, um dann auf der "Silberstraße" das Erzgebirge auf dieser historischen Streckenführung zu erkunden. 
Der Weg führt uns vorbei an den Bergstädten Brand Erbisdorf, Pockau-Lengefeld, über Serpentinen und Tunnel durch die Wolkensteiner Schweiz und schließlich nach Annaberg-Buchholz. Das eng an den Berg gebaute Städtchen lädt zu einer kurzen Inspektion ein und so röhrt bald unser Buggy die steilen Gassen erst hinauf, dann hinunter. Von den Einheimischen erntet er leider nur scheue Blicke.  

Weiter geht es Richtung Oberwiesenthal und wir werden von der dicht bewaldeten Landschaft aufgenommen.
Gelassen rollt unser Roadster über den Asphalt in Oberwiesenthal mit Blick auf den Fichtelberg als plötzlich ein langer Pfiff die Geräusche unseres Verbrennungsmotors übertönt. 
Ist das etwa die Fichtelberg Bahn? 
Zur Gewissheit wird es erst, als Antje den zugehörigen Rauch der Lokomotive weit vor uns entdeckt. Diese historische mit Dampf betriebene Schmalspurbahn müssen wir unbedingt aus der Nähe sehen und so kämpfen unsere 44 PS mit einem Stahlross unbekannter Stärke. Am nächsten Halt können wir die Bahn in aller Ruhe fotografieren und begegnen ihr am nächsten beschrankten Bahnübergang nochmals.

Die Wettervorhersage für den nächsten Tag droht mit starken Gewittern am Nachmittag und so entschließen wir uns möglichst viel Strecke zu machen. 
Wir nehmen die kürzeste Verbindung durch Tschechien hindurch, immer parallel zum Grenzverlauf, denn die Straße auf deutscher Seite ist gesperrt. 
Die kurvenreiche Strecke führt uns scheinbar unendlich durch Wald, Dörfer, etwas heruntergekommene Städte und entlang eines Sees. Mein Blick fällt auf die funktionierende Tankuhr, die sich bedenklich der Reserve zuneigt und es ist lange keine Tankstelle in Sicht. Kurz vor der deutschen Grenze können wir endlich, und sogar sehr günstig, für € 1,08 Super tanken.

Nach kurzer Fahrt erreichen wir Waldsassen und stellen fest, dass das Hotel unserer 1. Wahl ausgebucht ist. Google führt uns in den Ort zum Hotel Zrenner, wo es dann auch sogar mit einem geräumigen Zimmer klappt. Nur Buggy muss an der Straße unter der Laterne stehen.

Die heutigen Anstrengungen haben uns sehr hungrig gemacht und unsere Wirtin empfiehlt uns das urbayerische Restaurant "Prinzregent Luitpold", das uns mit den besten Rumpsteaks der ganzen Tour und einer Maß Radler belohnt.

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Der Morgen des 6. Tourtages scheint die Wettervorhersage Lügen zu strafen

und wir haben die Hoffnung, unseren Zwischenstopp bei Antjes Eltern in Heidenheim trocken zu erreichen. 
Trotzdem wählen wir den kürzesten Weg und statten Rothenburg ob der Tauber leider keinen Besuch ab. Mit maximal erlaubter Geschwindigkeit knattern wir durch die Oberpfalz, passieren Erbendorf und müssen an einer Kreuzung zuschauen, wie ein Motorradfahrer von dem nachfolgenden Auto auf die Kreuzung katapultiert wird. Mit leichten Blessuren, aber sonst unverletzt, kann der Biker die geschockte Unfallverursacherin sogar umarmen. Glück gehabt!

Kurz nach dem Ort Hahnbach mit seiner einladenden Kulisse ist unser Wasser wieder bereit für einen belebenden Espresso und wir finden ein idyllisches Plätzchen am Wald bei Neumarkt OPf mit großartigem Blick ins Tal und auf die bedrohlich dichter werdenden Wolken. 
Optimistisch wie wir sind, fahren wir weiter ohne Verdeck und stehen kurz darauf bei Roth an einer roten Ampel, in Sichtweite die rettende Autobahnbrücke. 
 

Der vor uns stehende bayerische Mistwagen riecht sehr streng und jetzt fängt es an zu regnen. Aus dem Regen wird ein Guss und wir sind durchnässt, bis die Ampel grün wird. 
Unter der Brücke entblättern wir uns, sehr zur Freude der Vorbeifahrenden. Zusammen mit mehreren Motorradfahrern warten wir fast eine Stunde auf Wetterbesserung während das Wasser der umliegenden Wiesen, braun gefärbt, auf der Straße an uns vorbei rauscht.

Mit Verdeck geht es weiter hinein in die nächste Regenfront!
Ob die Reparatur und Abdichtung von Buggy das aushält?
Doch Buggy zeigt uns die nächsten 120 km bis HDH, dass er nun regentauglich ist und wir freuen uns, die rettende Tiefgarage bei Antjes Eltern zu erreichen.

 Fürstlich bewirtet, entspannt und getrocknet starten wir in den Sonnen-untergang nach Weil i. Schönbuch, wo wir mit einem kleinen Snack und gutem Rotwein den ereignisreichen Tag auf Antjes Dachterrasse beschließen.

Den folgenden Tag verbringen wir bei Regen gemütlich in Antjes Wohnung und denken dankbar an die Fürsorge der Eltern zurück. 
Wir nutzen die Pause und planen die letzte Strecke zu uns nach Hause durch den Schwarzwald.

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 Am Samstag verlassen wir das Schwabendorf Richtung Herrenberg, 

natürlich wieder ohne Verdeck. Über Nagold geht's weiter nach Freudenstadt, wo uns vereinzelte Tropfen die vom Himmel fallen, nicht aus der Ruhe bringen. An der Oldtimer-Tankstelle bei Kniebis kommt Retro-Stimmung auf, der Tank wird noch einmal gefüllt und nun sind wir bereit für Buggy-Land.

Die B28 führt uns nach Bad Peterstal, von wo wir dann der L94 Richtung Zell am Harmersbach folgen. 
Bevor uns badische Kleinstadtidylle empfängt und wir uns wieder in die Zivilisation stürzen, erinnert uns das grüne Lämpchen des Wasserkochers an unsere liebgewordene Espresso-Pause, die wir an einem steilen Abstieg mit Weitblick genießen. Die vorbeifahrenden Asphalt-Mobilisten werfen ungläubige Blicke auf uns und die dampfenden Tässchen "in the middle of nowhere".

Bei Biberach queren wir das Kinzigtal und bevor wir das Schuttertal erreichen grüßt die Burg Hohengeroldseck zu uns herab. 
Die schmale L110 haben wir fast für uns allein und Buggy genießt die Kurven. Durch mehrere Teilorte von Freiamt kommen wir vor Sexau am ehemaligen Kloster Tennenbach vorbei und können einen Blick auf die Ruine Hochburg bei Emmendingen werfen. 

Wir folgen der B3 Richtung Süden, gönnen uns in Staufen noch ein Eis und werden bei strahlendem Sonnenschein auf der Heimatallee zum Flugplatz Bremgarten (EDTG) geleitet.


Die vielen Eindrücke unseres Roadtrips lassen wir an diesem warmen Sommerabend bei Sekt und Schaschlik auf der Dachterrasse noch einmal an uns vorüber ziehen. 3000 km in zwei Etappen liegen hinter uns und Buggy ist jetzt fit für neue Abenteuer.....

 Mal sehen, welche Abenteuer 

Nächstes Jahr mit Buggy auf uns warten!

Antje & Heinz

Diese Tour als CEWE Fotobuch

...auch ein tolles Geschenk! 

einfach eMail an Buggy2013@web.de

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